Die 5 häufigsten Fehler beim Aufbau deiner Rente
In diesem Beitrag erfährst du die 5 häufigsten Fehler, die die meisten Menschen beim Aufbau ihrer Rente machen. Ich gebe dir Tipps, wie du die Fehler vermeiden kannst und bei gemachten Fehlern den Schaden begrenzen kannst. Ganz wichtig für deine Entscheidungen ist, sich mit den aktuellen Rahmenbedingungen für deine Rentevorsorge zu beschäftigen.
Veränderte Rahmenbedingungen beim Aufbau der Rente
Schon in den 2000er Jahren begannen sich die Rahmenbedingungen deutlich zu verändern. Immer nur Stück für Stück, also scheibchenweise, deshalb spricht man auch von der Salami-Taktik der Politik. Und es geht hierbei wirklich um die Wurst, denn das was zukünftig verteilt wird, wird immer weniger.
In der Folge möchte ich die 5 häufigsten Möglichkeiten für die Rentenvorsorge mal genauer unter die Lupe nehmen und dir aufzeigen, was sich in den vergangenen Jahren verändert hat und wie sich diese Veränderungen auswirken.

Salamitaktik bei der Rentenkürzung
Fehler Nummer 1 – Gesetzliche Rentenversicherung

Gesetzliche Rentenversicherung
Der erste und größte Fehler ist, dass sich viele Menschen alleinig auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen. In den vergangenen Jahren ist das Rentenniveau massiv gefallen.
Während im Jahr 2000 das Rentenniveau bei 53% der Durchschnittslöhne lag, liegt es im Jahr 2020 bei 48% und wird nach Schätzungen der Deutschen Rentenversicherung des Bundes im Jahr 2030 bei 44% liegen. Wie sich die derzeitige Krise zusätzlich negativ auf das zukünftige Renten-Niveau auswirkt ist noch gar nicht absehbar.
Durch die demographische Entwicklung und die aktuelle Krise kann es schon bald zu weiteren Einschnitten bei den Rentenansprüchen kommen!
Fehler Nummer 2 – Betriebliche Altersvorsorge / Pensionskassen
Der nächste Fehler beim Aufbau der Altersvorsorge ist, sich nur auf die Betriebsrente oder Ansprüche aus Pensionskassen als einzige Ergänzung zur gesetzlichen Rente zu verlassen. Schon seit zig Jahren klaffen riesige Lücken in den Pensionskassen.
2019 fehlten alleine bei den DAX-Unternehmen über 120 Milliarden Euro in den Pensionskassen. Bei VW waren es 33 Mrd Euro, bei Siemens 8,9 Mrd und bei der Allianz 8,8 Mrd Euro.
56 der 137 Pensionskassen stehen unter strenger Aufsicht der BaFin. Die BaFin ist die oberste Finanzaufsichtsbehörde in Deutschland. Unter strenger Aufsicht stehen bedeutet, dass man schon fast den Insolvenzverwalter in der Firma hat!
Erste Pensionskassen haben bereits Leistungskürzungen bei den Pensionen um bis zu 25% umgesetzt, um eine Insolvenz zu verhindern.

Fehler Nummer 3 – Kapital-Lebensversicherungen & Rentenversicherungen
Seit Ende 2020 hat die Allianz mit der 100%igen Beitragsgarantie gebrochen. Sie garaniert aktuell nur noch für maximal 90% der eingezahlten Beiträge bei Neuverträgen. Der Garantiezins lag in den 90er Jahren bei 4%, aktuell liegen wir bei 0,9% und die Gewinnbeteiligung lag in den 90er Jahren bei den meisten Versicherern zwischen 3 und 4%. Aktuell sind die meisten Versicherer bei zwischen 1,5 und 2,5% Überschussbeteiligung.

Kleine Zinsunterschiede, große Auswirkungen
Wer sich etwas mit der Zinsrechnung auskennt, erkennt sofort die negativ veränderten Rahmenbedingungen. Durch die lange Laufzeit von Lebensversicherungen, kommen völlig andere Summen am Ende der Laufzeit zur Auszahlung.
Fazit: Kapital-Lebensversicherungen und Rentenversicherungen haben unter den heutigen Rahmenbedingungen ausgedient und Neuabschlüsse sind nicht mehr zu empfehlen.
Dazu kommt, dass mittlerweile ein Viertel aller Versicherungsgesellschaften unter der strengen Kontrolle der BaFin steht. Zudem gehen derzeit 55 der 84 Versicherer von negativen Gewinnerwartungen aus. Durch die anhaltende Nullzins- und Negativzinspolitik ist die gesamte Versicherungsbranche ins Straucheln geraten und ich würde mich nicht wundern, wenn wir zeitnah die eine oder andere Insolvenz bei den Versicherungen sehen werden.
Das im Jahre 2015 verabschiedete Versicherungsaufsichtsgesetz (§314) besagt, dass wenn eine Versicherungsgesellschaft kurz vor einer drohenden Insolvenz steht, kann die Aufsichtsbehörde Maßnahmen ergreifen, um ein Insolvenzverfahren zu vermeiden. So kann die Behörde der Versicherung zeitweilig verbieten, Versicherungsleistungen aller Art auszuzahlen. Dennoch ist der Versicherte verpflichtet seine Versicherungsentgelde in voller Höhe weiter zu zahlen!

Versicherungsaufsichtsgesetz §314
Fehler Nummer 4 – Sparverträge mit der Bank
Deutschland ist Sparweltmeister! Experten schätzen, dass Deutsche Bürger ca. 2,5 Billionen € auf Bankkonten haben. Das traurige daran ist allerdings, dass die wenigsten Sparer wissen, dass das Geld auf dem Konto nicht ihnen gehört, sondern der Bank! Wenn du ein Guthaben auf dem Bankkonto hast, bist du lediglich Gläubiger der Bank.

Sparen bei Banken und Sparkassen
Die Banken haben sehr viel aus der Finanzkrise 2008 gelernt. So wurde alles von Bail-in auf Bail-out umgestellt. Das bedeutet, dass dein Geld bei einer drohenden Insolvenz einbehalten wird und du Gläubiger der Bank wirst.
Auch die scheinheilige Einlagesicherung der Bundesregierung bis 100.000 Euro ist im Ernstfall nichts wert. So haben zum Beispiel die Genossenschaftsbanken die BVR Institutssicherung GmbH gegründet, diese soll im Ernstfall für die Einlagensicherung haften!
Von der Bank gemanagte ETF-Fonds und Aktiensparanlagen gehören zum Sondervermögen der Bank. Es wird dadurch anders behandelt als normale Sparkonten. Bei einer drohenden Insolvenz der Bank kommst du nicht an deine Einlage.
Das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) sagt in seinem Paragraph §99 sagt sinngemäß aus: Bei drohender Insolvenz einer systemrelevanten Bank, können Kontoguthaben der Bankkunden eingezogen werden oder zum zuvor festgelegten Nennwert getauscht werden, dieser kann bis auf Null gesenkt werden!
Du wirst also im Ernstfall Aktionär der Bank und du erhältst Akten, die wenig bis gar nichts wert sind! Alle Ansprüche des Aktionärs sind damit für immer erfüllt Auch ein Widerspruchsverfahren ist nicht möglich und eine Klage hat keine aufschiebende Wirkung! §5 SAG sagt zudem aus, dass alle Funktionsträger über das laufende Verfahren stillschweigen zu bewahren haben! Unglaublich!

Sanierungs- und Abwicklungsgesetz §99
Fehler Nummer 5 – Das eigene Haus als Rentenvorsorge

Eigenes Haus als Altersvorsorge
Jetzt wird es für alle Häuslebauer und Hausbesitzer interessant. Wir kennen alle die Idee, dass du durch ein Haus im Alter entlastet wirst, weil du keine Miete mehr zahlen musst. Doch Hausbesitzer sind eine besonders interessante Zielgruppe, wenn man schnell Liquidität braucht. Das ist besonders interessant zum einen für den bankrotten Staat und zum anderen für die Banken, denen es ebenfalls nicht gerade rosig geht.
Um zu verstehen, warum das eigene Haus nicht sicher ist, lass uns etwas in die Vergangenheit schauen.
Wie sich der Staat deiner Immobilie bemächtigen kann
Ein kurzer Blick in die Gechichte zeigt, wie realistisch eine Zwangshypothek oder eine zusätzliche Steuer für Immobilienbesitzer ist.
1923 gab es eine Hyperinflation in Deutschland, durch die fälligen Reparationszahlungen für den ersten Weltkrieg. Es kam zu einer Währungsreform und für die Deckung des Kapitalbedarfes der neu gegründeten Zentralbank wurden vom Staat Zwangshypotheken eingetragen.
1948 gab es erneut eine Währungsreform und im Zuge des folgenden Lastenausgleichgesetzes wurden im Juni 1952 Zwangshypotheken mit 30 jähriger Laufzeit in die Grundschuldbücher von Immobilienbesitzern eingetragen.

Inflationsgeld
Das so etwas für die heutige Zeit nicht aus der Luft gegriffen ist, zeig zum Beispiel Griechenland. Im Zuge der Griechenlandkrise wurde 2014 vorübergehend eine neue Steuer für Immobilienbesitzer (EnFIA) eingeführt. Angedacht war sie nur so lange zu erheben, bis sich die Situation Griechenlands entschärft hat. Diese zusätzliche Immobilien-Steuer gibt es heute noch! Wenn der Staat pleite ist, kann es auch in Deutschland sehr schnell gehen. Da heute alles digital erfasst ist, könnte eine Grundschuld oder eine zusätzliche Steuer für Immobilienbesitzer im Prinzip über Nacht aktiviert werden.
Wie sich die Bank ihr Interesse an deiner Immobilie sichert
Insgesamt betreuen die deutschen Banken im 2. Quartal des Jahres 2020 ein Kreditvolumen von über 1,5 Billionen Euro für Wohnungsbaukredite (Quelle: statista.com). Nur sehr wenige Kreditnehmer wissen, dass es in den Kreditverträgen eine so genannte Unterwerfungsklausel gibt. In dieser heißt es: “Der Besteller der Grundschuld unterwirft sich der sofortigen Zwangsvollstreckung”. Das bedeutet, dass die Bank jeder Zeit (auch ohne Gerichtsurteil) die Immobilie zur Zwangsvollstreckung frei geben kann.

Unterwerfungsklausel im Kreditvertrag
Zusätzlich sind die Banken seit 2019 durch Europäische Verordnungen wie Solvency I und II und Basel I, II und III berechtigt (im Prinzip sogar verpflichtet) bei negativer Veränderung deines Scoring-Wertes (bankinterne Bonität) sofort die Restschuld fällig zu stellen.
Im Hintergrund sind bereits staatliche Verwertungsgesellschaften geründet und implimentiert, die den Weiterverkauf dieser Immobilien realisieren können. Sollte der Verkaufspreis der Immobilie dann niediger sein als die Restschuld des Kredites, bleibt dir eine weitere Abzahlung der verbleibenden Restschuld. Der schlimmste Fall wäre also: Haus weg, Restzahlung aus der alten Finanzierung und eine neue Mietbelastung, denn irgendwo möchtest du ja wohnen.
Altersarmut - Das größte Problem für Menschen die diesen veränderten Rahmenbedingungen nicht sehen und nicht handeln!

Altersarmut
Aus dem stark fallenden Renten-Niveau ergibt sich, dass immer mehr Rentner unter die Armutsgrenze fallen. Als arm zählt, wer weniger als 60% des Durchschnittsverdienstes als Einkommen hat. Da der Durchschnittsverdienst derzeit bei 1.301€ liegt, ist die Armutsgrenze bei 781€. Altersarmut ist schon mitten in unserer Gesellschaft angekommen! Zunehmend sieht man zum Beispiel Rentner, die Pfandflaschen aus dem Müll zusammensammeln, um finanziell irgendwie über die Runden zu kommen.


Jens Tell
Wer schreibt hier?
Jens Tell ist Jahrgang 1969. Er ist erfolgreicher Internetunternehmer, Gesundheits- und Bewusstseinscoach. Er hilft Menschen gesund und fit sehr alt zu werden und ein sinnerfülltes Leben in Fülle zu führen. Durch seine vielfältigen Lebenserfahrungen inspiriert, schreibt er zu Themen die ihn interessieren und setzt tiefgründige Impulse, die Menschen helfen können sich weiter zu entwickeln.
